Bienenschwarm in Berlin-Mitte

Dies Ereignis sollte nicht unkommentiert bleiben. Nachdem sich unsere Ministerin Aigner unlängst auf dem Dach des Berliner Doms beim Imkern ablichten ließ, geschieht nun das, was in unserem Verein viele befürchtet haben. Berlin Summt auf den Dächern öffentlicher Gebäude der Innenstadt mag ein guter Werbegag sein, wenn man allgemein auf die Problematik rund um die Honigbiene aufmerksam machen will. Die Eignung aber solcher Standorte ist doch sehr zweifelhaft. Wohin sollen sie denn, die Bienen, wenn denn doch die Schwarmstimmung übersehen wurde? Es ist schon mühevoll min. alle zehn Tage auf das Dach dieser Gebäude zu klettern evtl. bei jedem Wetter. Das wird nicht immer klappen.

Und noch eins: Ein Schwarm zieht mit der alten Königin aus nicht mit der neuen. Sie sind auch nicht durch das Wetter verwirrt. Ihnen ist es zu eng geworden oder die alte Königin lässt in der Legeleistung nach. Die restlichen Bienen fliegen auch nicht zurück, solange der Karton mit der Königin zur Verfügung steht. Sie werden dann immer versuchen im Verband bei der Königin zu bleiben. Unerwähnt blieb, dass die Honigbiene sich für einen solchen Ausflug erst einmal mit ausreichend Honig versorgt; und eine satte und beladene Biene ist im Schwarm grundsätzlich nicht angriffslustig. Sie hat ganz andere Sorgen. Der Schwarm sucht einen ersten Halteplatz, um sich dann für eine neue Behausung zu entscheiden.
Diese Behausung zusammen mit den Bienen wäre dann der Bienen-Stock.
Für die Aufklärung der Bevölkerung ist noch viel zu tun.
dR

Bild.de vom 04.07.2013, Von MORITZ EICHHORN 03.07.2013 – 18:21 Uhr
Angriff mitten in der City Bienenschwarm fällt über BVG-Haltestelle her!
15 000 Tiere +++ Feuerwehr machtlos +++ Imker im Einsatz

bvg_schwarm01Imker Georg R. (li.) und sein Kollege Peter, ein Hobby-Imker, sammeln die Bienen an der Haltestelle ein Foto: Schroeder

Berlin – Schock für die BVG-Fahrgäste am Morgen: Aus heiterem Himmel fielen Tausende Bienen über die Haltestelle am Rosenthaler Platz in Berlin-Mitte her!
Um 10.49 Uhr ging der Notruf bei der Feuerwehr ein. Ein riesiger Bienenschwarm hatte sich aus unerklärlichen Gründen an der Tramhaltestelle der M 8 versammelt. Die Tiere umschwirrten die Fahrgäste, einige der Leute schlugen verängstigt um sich. Die Trams öffneten nur noch schnell die Vordertüren, um Gäste rein- und raus zu lassen.
Und immer mehr Bienen kamen herbei geflogen… Am Ende waren es rund 15 000!
Gefahr! Denn bei Menschen mit Allergien können nur wenige Stiche bereits tödlich sein!
Gefahr bei Allergien gegen Bienen
Farah Hoffmann (29) „Ohnmächtig nach einem Bienenstich“
BVG-Sprecherin Petra Reetz überrascht: „Das ist bei den Berliner Verkehrsbetrieben noch nie passiert.“
Die BVG warnte bereits in der Tram vor den Bienen, bevor die Fahrgäste ausstiegen. Reetz: „So wurde offenbar niemand gestochen.“
Doch die Bienen blieben am Gleisbett. Die alarmierte Feuerwehr war machtlos.
Da riefen BVG-Fahrgäste im Imkerei-Fachhandel von Evelyn Jesse (61), nur eine Tram-Station entfernt, an. Dort war zufällig Imker Georg R. (48) beim Einkauf.
Aufgeregt schickte Evelyn Jesse den Fachmann sofort an den Rosenthaler Platz, gab ihm einen weißen Eimer mit, um die Bienen einzulesen. In diesem Moment kam ein Hobbyimker zur Tür rein, der spontan half.
Zusammen sammelten die Fachleute etwa 80 Prozent der Bienen, samt der Königin, ein. Die restlichen flogen davon. Gegen 12.30 Uhr war die Gefahr an der Tramhaltestelle gebannt. Imker Georg R. nahm den Stock, samt Königin, mit nach Hause.

bvg_schwarm02Imker Georg R. spricht mit den Feuerwehrleuten an der Haltestelle
Foto: schroeder

BILD.de erklärte er später, warum die Bienen augenscheinlich „angriffen“: „Derzeit sind die Bienen durch das extrem wechselhafte Wetter verwirrt und sehr schwarmfreudig. Wenn das Volk zu groß wird, setzt sich die Hälfte mit einer neuen Königin ab. Normalerweise in hohle Baumstämme.“ Doch der einzige dunkle Ort, den die Bienen fanden, war offenbar das Gleisbett.

Das große Glück: Die Berliner Biene an sich ist sehr friedfertig. „Beim Einsammeln der Tiere wurde ich nur einmal gestochen“, so der Imker.