Zum Schutz von Honigbienen – Experten fordern Imker-Schein

21.04.2019

Zur Haltung von Nutztieren muss ein Qualifikationsnachweis erbracht werden; genauso wie für das Angeln. Experten fordern nun etwas Vergleichbares für Imker.

Experten fordern einen Wissensnachweis für Hobbyimker.

Quelle: Lisa Ducret/dpa

Zum besseren Schutz von Honigbienen fordern Experten einen verpflichtenden Wissens-Nachweis für Imker. „Bienen sind Lebewesen, die viel Pflege benötigen. Wer Fische angeln will, braucht auch einen Fischereischein“, sagte der Vorsitzende des Berliner Imkerverbands, Benedikt Polaczek.

„Ein Qualifikationsnachweis ist überfällig“, sagte auch Cornelis Hemmer von der Initiative „Deutschland summt“. „Wir müssen den Mut aufbringen und notfalls in Kauf nehmen, die Hälfte der Hobbyimker zu verlieren.“
Die Folgen des Nichtwissens sind laut Polaczek mitunter verheerend. „Manche Halter wundern sich darüber, dass ihre Völker so schnell wachsen und haben plötzlich Angst vor den Bienen, wenn aus 5.000 auf einmal 40.000 bis 50.000 geworden sind“, erklärt er. Durch die inzwischen sehr hohe Bienendichte in der Stadt sei auch der Nahrungsmangel ein Problem. „Bienen fangen an, bei anderen Völkern zu räubern, wenn sie keinen Nektar mehr finden“, so der Imkermeister. Auch die Vorbeugung gegen Krankheiten werde mitunter vernachlässigt.
Diese könnten sich dann schnell ausbreiten.

Initiativen wie „Berlin summt“, ein Vorreiter von „Deutschland summt“, haben dazu beigetragen, dass das Imkern wieder populär wurde.

Seit Frühjahr 2011 haben Berufsimker auf mittlerweile mehr als einem Dutzend bekannter Standorte der Hauptstadt Bienenstöcke aufgestellt und unterhalten – unter anderem auf den Dächern des Berliner Doms, des Abgeordnetenhauses oder von Mensen. Anbieter von sogenannten Bienenboxen suggerieren, dass das Imkern ganz einfach und flexibel möglich sie – im Garten, auf Dächern oder auf dem Balkon.
Doch so einfach ist es den Imkerei-Experten zufolge eben nicht.