Herzlich Willkommen!

Editorial von Dagmar Prentzel


 
 
Wir freuen uns auf eine gemütliche Zeit in der wir unsere eigenen Wachskerzen anzünden und vielleicht ein wenig Lebkuchen naschen.
 
 
 

Der größte Wachs- und Wachskerzenverbraucher war damals im Mittelalter die Kirche. Sie stellte in eigener Regie ihre Kerzen her. Im Kloster Einsiedeln wurde 1664 eine eigene Wachszieherei eingerichtet, die nicht nur Kerzen für den Eigenbedarf herstellte, sondern auch zum Verkauf an die Wallfahrer.

In den Städten gehörte es offensichtlich zu den Aufgaben der Küster und Messner die Kerzen zu gießen. Der Kölner Dom hatte einen eigenen Lichterküster und in Salzburg gab es beim Dom eine Wachsstube.

Im süddeutschen Raum war das Wachsgießen und Kerzenziehen mit dem Gewerbe der „Lebküchner“ und „Lebzelter“ verknüpft. Die Verbindung ergab sich sicher aus der Verwendung der Rohmaterialien Honig und Wachs und aus der Tatsache, dass es hier neben dem großen Zeidelgebiet des Nürnberger Reichswaldes eine blühende Bienenzucht gab, die von zahlreichen kleinen und bäuerlichen Imkern ausgeübt wurde. Für sie war es einfacher, die vollen Waben als Ganzes zu einem Handwerker zu bringen, als selbst Honig zu schleudern, Wachs zu schmelzen und zu reinigen. Die Imker verpackten ihre Honigwaben in Fässern verkauften sie an die Lebzelter und Wachszieher.

Hauptaufgabe der Lebzelter und Lebkuchenbäcker war die Herstellung jenes süßen Gebäcks was wir heute Pfefferkuchen oder Lebkuchen nennen. Aber nicht vergleichbar mit den heutigen Lebkuchen sind.

Aus München ist ein Lebzelten-Rezept des Jahres 1474 überliefert.
650 g reines Roggenmehl, 1/8 l Honig, ¼ l Wasser, 150g Sauerteig, 1 Teelöffel Salz, 1,5 g Gewürznelken, 6 g Zimt, 1,5 g Pfeffer, 4,5 g Ingwer und 3 g Anis. (Habe ich noch nicht ausprobiert.)


1921 wurde der Verein von 16 Mitgliedern des Teltower Vereins gegründet und hatte 1932 bereits 29 Mitglieder. Heute sind wir mit 149 Mitgliedern und 725 Bienenvölkern einer der stärksten Imkervereine in Berlin.

Mit über 100 Jahren wollen wir auch weiterhin die Traditionen des Vereins lebendig halten. Unsere monatlichen Treffen finden immer am 2. Donnerstag des Monats statt. Wir tauschen uns zu aktuellen Themen aus und können uns auf diesem Wege weiterbilden. An den Versammlungen können interessierte Gäste gern teilnehmen. Schauen Sie doch einfach mal rein und lassen sich anstecken von der Faszination Honigbiene und von der angenehmen Atmosphäre, die auch fachliche Auseinandersetzungen begrüßt.

Der aktuelle Stand ist dem Kalender zu entnehmen.

Mehr über unseren Verein können Sie hier erfahren.