Auf der September-Monatsversammlung hielt der 1. Vorsitzende der Union der Basiszüchter, Jörg Hinnerks, einen interessanten Vortrag über die Basiszucht unter dem Motto: „Wer eine Wabe ziehen kann, der kann auch züchten!“
Im Anschluss diskutierte er mit dem Auditorium (es hatten auch viele Gäste aus anderen Vereinen den Weg nach Dahlem gefunden), wie wir die Basiszucht in unseren Vereinen etablieren können.
Jörg Hinnerks betonte dabei, dass es sich bei der Basiszucht keineswegs um ein Konkurrenzverfahren zur Reinzucht handelt – vielmehr sollen sich beide im Idealfall ergänzen.
Diskutiert wurde auch das Problem der Bienendichte – und ob Standbegattung unter unseren Voraussetzungen überhaupt sinnvoll sein kann. Hierzu war es interessant zu erfahren, dass Drohnen mit stärkeren genetischen Unterschieden/Abweichungen zur Weisel bevorzugt zur Begattung kommen. Mehrfach wurde auch betont, dass Basiszucht bewusst einfach ist und auch nicht (durch eigene Ansprüche) verkompliziert werden sollte. Z.B. ist auch Umlarven nicht nötig, die Eistreifen-Methode wurde erklärt/gezeigt: https://basiszuechter.de/zuchteistreifen Die Zuchtziele können individuell sehr unterschiedlich priorisiert werden: (Friedfertigkeit/Honigertrag/ Schwarmträgheit, Vorroaresistenz usw.)
Der Varroabefall muss kontinuierlich begutachtet und dokumentiert werden, sonst kann Züchtung mit dem Ziel der Varroaresistenz nicht funktionieren. U.a. deshalb sollten Stockkarten geführt werden, im Internet stehen verschiedene zum Herunterladen zur Verfügung (auch von der Union der Basiszüchter) – sie sind im Idealfall als Vorlage für eigene, individuelle Dokumentationshilfen zu betrachten.
Niemand sollte Angst vor Fehlentscheidungen haben: Bei guter Dokumentation dienen sie auch zur Verbesserung des eigenen Vorgehens. Und: „Jeder Schritt weg von „Zufallsköniginnen“ ist ein guter Schritt!“
Schließlich formierte sich eine kleine Gruppe „Basiszucht-Williger“, die sich regelmäßig einmal monatlich treffen werden. Über die Winterzeit soll ein konkretes Procedere erarbeitet werden, u.a. ist die Bildung eines „Zuchtpools“ (aus verschiedenen Völkern an verschiedenen Standorten) geplant – und hierzu auch Begutachtungen der unterschiedlichen Völker durch die Mitglieder der Gruppe.
Erstmalig wird die Basiszucht-Gruppe sich vor der nächsten Monatsversammlung am 09. Oktober 2025 um 18:00 Uhr in der FU Berlin, Fabeckstraße 34/36 treffen; weitere MitstreiterInnen sind willkommen – gern auch vereinsübergreifend!